Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    08.08.2022 – 21.01.2024
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Natur- und Geowissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Chemie B. Sc., Bachelor of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Bereits vor Beginn des Studiums war mir klar, dass ich gerne ein Semester im Ausland studieren möchte. Da ich halb-Indonesierin bin, wollte ich auch eine Zeit dort studieren und war sehr froh, als ich gesehen habe, dass die Uni Leipzig dort eine Partneruniversität hat.

Die Planung hat ca. ein Jahr vor meinem Aufenthalt begonnen. Da es sich bei Indonesien um kein Land handelt, welches im klassischen Erasmus-Programm beinhaltet ist, musste ich mich im November des Vorjahres für einen internationalen Studienaufenthalt bewerben. Dafür waren Sachen wie Passfotos und ein Englisch-Nachweis nötig. Die weitere Planung (Flug, Unterkunft, Anrechnung) habe ich erst im Februar/März begonnen, nachdem ich die Zusage erhalten habe. Besonders schwierig war die Suche nach einer Unterkunft von Deutschland aus. Ich hatte dort das internationale Office kontaktiert und mir wurde sehr gut geholfen, zusätzlich gibt es auch Unterkünfte von der Uni. Finanziell hatte ich das große Glück durch Erasmus+ Fördermittel unterstützt zu werden, was ich während meines Aufenthalts noch erfahren habe.

In meinem Fall war die Unterrichtssprache Englisch, welches ich schon ausreichend gut konnte. Für einen Aufenthalt in Indonesien würde ich immer empfehlen, auch zu versuchen ein wenig die Sprache zu lernen. Dadurch kann man einen vertieften Einblick in die Kultur bekommen und die Leute freuen sich immer wenn man dann vielleicht mal auf indonesisch bestellen kann. Indonesien zeichnet sich durch eine große Sprachenvielvalt aus (in Yogyakarta wird z. B. javanisch gesprochen), die sich stark von europäischen Sprachen unterscheiden. Vor allem die Formulierung und Ausdrucksweise ist anders, aber auch die Anreden sind ganz anders als im Deutschen. Die Universität bietet auch ein Modul für indonesische Sprache und Kultur an (was aber recht teuer ist). Trotzdem auch einen Gedanken wert!

Während des Studiums im Ausland

Die Studienmodule waren anders strukturiert als in Deutschland, z. B. waren fast alle Klausuren "open book", was ich von meinem Studium in Deutschland nicht gewöhnt war. Außerdem gab es mid terms und end terms, je zwei Wochen in der Mitte und am Ende des Semesters in denen alle Klausuren geschrieben wurde und währenddessen keine Lehrveranstaltungen stattfanden. Inhaltlich war mir vieles schon bekannt, was wahrscheinlich daran lag, dass mein Semester dort das Erste war, was wieder in Präsenz stattfand nach Corona.

Ich hatte ein Zimmer mit Bad in einem geteilten Haus ("kost"). Es war ein bisschen wie ein privates Studentenwohnheim. Es gibt auch Unterkünfte von der Uni oder man kann auf z.B. AirBnB suchen.

An sich sind die Lebenshaltungskosten in Indonesien geringer als in Deutschland. Vor allem Essen und Nahverkeht sind deutlich billiger. Ich denke ich habe pro Monat vielleicht so 400-500€ ausgegeben, davon ca. 180€ für die Unterkunft. In dem Preis sind auch schon mehrere Zugtickets nach Jakarta und Malang enthalten, wo ich Familie besucht habe. Am teuersten waren aber die Flüge (ca. 1200€).

Besonders genossen habe ich unsere Mittagspausen an der Uni, wenn man spontan irgendwo hingefahren ist und dort was gegessen hat. Aber auch der food market an meiner Fakultät hatte eine große Auswahl und oft haben wir dort gefrühstückt oder Mittag gegessen. Abende habe ich oft in Cafés verbracht, diese sind anders als in Deutschland sehr lange offen und oft auch mit Live-Musik. Ein cooler Ort ist z.B. JNM Bloc, dort sind immer wieder Veranstaltungen, Märkte oder Ausstellungen.

Nach dem Studium im Ausland

Besonders gut ging die Anrechnung der Leistungen im Wahlbereich. Im Pflichtbereich konnte ich mir ein Modul anerkennen lassen. Die Mitarbeiterinnen im Studienbüro und unser Erasmus-Beauftragter Prof. Denecke waren hierbei sehr hilfreich. Die praktischen Laborleistungen konnte ich nicht anrechnen lassen.

Zurück nach Leipzig bin ich im Januar gekommen, und es war erstmal sehr kalt und ungewohnt wieder da zu sein. Aber ich war auch froh meine Freunde wieder zu treffen und in meinen normalen Unialltag anzukommen. Allerdings vermisse ich auch meine neuen Freunde dort, das gute Essen und Wetter und die vielen Konzerte die überall waren.

Weil es immer gut ist aus seiner Komfortzone zu treten und neue Sichtweisen und Kulturen zu entdecken!