Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    15.08.2019 – 02.05.2020
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Geistes- und Sprachwissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Amerikastudien (American Studies) M. A., Master of Arts
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Ansatzweise erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Ich habe mich dazu entschlossen, ein Auslandsaufenthalt zu machen, um ein besseres Gefühl für das gesellschaftliche und politische Miteinander in den Vereinigten Staaten zu bekommen.

Ich habe im Oktober 2018 mit der Planning angefangen. Nach Bewerbung und Zusage im Februar 2019 habe ich die Anreise, das Visum und meine Unterkunft organisiert.

Ich habe mich sprachlich nicht auf mein Studium in den Vereinigten Staaten vorbereitet, da mein Studium in Deutschland ohnehin nur auf Englisch unterrichtet wurde. Letztendlich habe ich während meines Auslandsaufenthaltes keinerlei sprachliche Schwierigkeiten gehabt. Ganz im Gegenteil, man hat mir nicht glauben wollen, nicht Amerikanerin zu sein.

Während des Studiums im Ausland

Die Lehrveranstaltungen habe ich sehr gerne besucht. Ich empfinde das Kursangebot und besonders dessen Vielfalt als erheblich besser als das Angebot an deutschen Hochschulen. Das Arbeitspensum war sehr viel höher und verschulter, als ich es sonst von deutschen Universitäten kenne. Da ich in meinem Programm an der Universität Leipzig in American Studies jedoch ein sehr ähnliches und dem amerikanischen Hochschulsystem nachempfunden System verfolgen, war die Eingewöhnung recht einfach. Andere Austauschstudierende hatten jedoch erhebliche Probleme. Das Angebot für internationale Studierende, gerade im Bezug auf interkulturellen Austausch und Freizeit war mäßig ausgeprägt. Das kenne ich von anderen Austauschen im europäischen Ausland oder auch von der Universität Leipzig anders.

Ich habe in einem Studierendenapartmentkomplex mit 3 Mitbewohnerinnen aus dem Oman, Japan und China gewohnt. Ansonsten waren die Bewohner*innen des Apartmentkomplex überwiegend Amerikaner*innen. Hätte ich nochmal die Wahl, würde ich alleine wohnen. Das ist in den USA jedoch unglaublich teuer. Auch in weniger bewohnten Gegenden.

Ich habe das Erasmus + Stipendium erhalten sodass ich monatlich 750 € erhalten habe. Das war eine unglaublich große Hilfe, für die ich der Universität Leipzig und der Europäischen Kommission sehr dankbar bin. Zusätzlich wurde ich privat unterstützt, da das Arbeiten als internationale Studierende in den USA mit erheblichen Schwierigkeiten und Komplikationen verbunden ist. Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich ohne das Stipendium den Auslandsaufenthalt eher nicht angetreten hätte, da meiner Meinung das Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen Lebens- und Wohnkosten, Studium und Lebensqualität zumindest an der Ohio University verzerrt sind.

 

Kosten, von denen ich zwar vorher wusste, die aber letztendlich doch etwas überraschend sind, waren die relativ hohen Krankenversicherungskosten und das Prinzip der fixen Einjahres-Mietverträge. Aufgrund der Coronapandemie muss ich so nun 4 Monate mein Zimmer im Apartment finanzieren, dass ich gar nicht mehr bewohnen darf oder nach Ablauf meines Visums bewohnen hätte können.

Ich habe einen Teil der USA kennengelernt fernab der üblichen Tourihotspots. Das war eine sehr lehrreiche, frustrierende und interessante Erfahrung.

Nach dem Studium im Ausland

Dazu kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagen, da ich kürzlich erst mein Studium in den USA abgeschlossen habe. Aufgrund der Corona-Pandemie und einigen strukturellen Verschiebungen in meinem Institut denke ich jedoch, dass die Anrechnung länger dauern wird und eventuell kompliziert werden könnte.

Aufgrund der raschen Entwicklung der Corona-Pandemie ist mein Aufenthalt in den USA sehr kurzfristig zu Ende gegangen. Da ich innerhalb von 24 Stunden das Land verlassen musste, war an einen Abschied gar nicht zu denken. Das Studium an der Ohio University konnte ich dann problemlos in Deutschland online beenden, da die OU ohnehin auf Online-Unterricht umgestellt hatte. Ich vermisse das sehr hohe Arbeitspensum, die Kreativität in der Selbstgestaltung der Studieninhalte und den ständigen Stresspegel und den Zeitdruck, jede Woche mehrere benotete Essays, Tests und andere Aufgaben einreichen zu müssen.

Weil andere Perspektiven das eigene Leben herausfordern, bestätigen und demütiger machen.